WELT News App
UX-Konzept Case Study für das mobile App-Onboarding
Click on the flag for the English version!
Meine Rolle
Benchmarking
Forschung
Facilitator
UX-Konzept
Prototyping
Das Team
Product Owner
Premium-Team
Redaktionsteam
UX-Teamlead
UI-Designer
UX-Researcher
App-Entwickler
Deliverables
Stakeholder-Interviews
Brainstorming-Workshop
App-Onboarding
Plus-Onboarding
Mittel-Fidelity-Prototyp
Projektvision und Ziele
Ein effektives Onboarding in einer mobilen App kann die Kundenbindung erheblich beeinflussen und die Abwanderungsrate reduzieren. Laut einer Studie von 2022 haben Nutzer durchschnittlich 40 Apps installiert, verbringen jedoch rund 89% ihrer Bildschirmzeit mit nur 18 Apps. Um sicherzustellen, dass unsere App zu diesen 18 bevorzugten Apps gehört und nicht von der Konkurrenz überschattet wird, ist das erste Erlebnis des Nutzers entscheidend.
In diesem Projekt habe ich an einer Onboarding-Strategie und -Konzeption für eine mobile App gearbeitet. Das Hauptziel war es, die gefragtesten Funktionen der WELT News App hervorzuheben, um neue Nutzer auf ihrer ersten Reise mit unserer Plattform anzusprechen. Das Projekt hatte eine weitere Dimension, da unser UX-Produktteam gleichzeitig die Aufgabe erhielt, eine spezielle In-App-Onboarding-Erfahrung für neue WELTplus-Abonnenten zu erstellen. Dieses spezielle Onboarding zielte darauf ab, die zusätzlichen Vorteile hervorzuheben, die mit ihrem WELTplus-Abonnement einhergehen.
Kernherausforderungen
Die Herausforderung bestand darin, zwei unterschiedliche Onboarding-Konzepte zu entwickeln, während ich darauf achten musste, Überforderung zu vermeiden und UX-Best-Practices zu befolgen. Um erfolgreich zu sein, musste ich stets die fünf Ziele im Auge behalten und in Einklang bringen.
Als UX-Konzepter und Workshop-Facilitator habe ich eng mit Product Ownern, Teammitgliedern von WELTplus, einem UI-Designer, einem UX-Researcher, Redakteuren und Entwicklern in einem iterativen Designprozess zusammengearbeitet.
Richtungsfindung
Im Projekt habe ich bemerkt, dass die Begriffe rund um Onboarding oft austauschbar verwendet wurden. Daher habe ich eine gründliche Untersuchung von "First-Screens" durchgeführt, um den Unterschied zwischen Startbildschirmen, Splash Screens und anderen zu klären. Um das Team auf den gleichen Stand zu bringen, habe ich eine Präsentation gehalten, die verschiedene mobile App-Interaktionen vorstellte, um Nutzer effektiv zu begrüßen und zu informieren. So haben wir eine gemeinsame Sprache entwickelt, die den weiteren Fortschritt erleichtert hat.
Ideenfindung & Strategien
Nachdem das Team über die verschiedenen Begrüßungsbildschirme informiert war, habe ich einen Brainstorming-Workshop moderiert. Die Teilnehmer aus den Produkt-, Redaktions- und Entwicklerteams konnten sich dabei das ideale Onboarding-Erlebnis vorstellen und Ideen basierend auf den besten Praktiken der Branche entwickeln.
Anhand von Daten aus Nutzerinterviews, Benchmarking und dem Workshop habe ich eine „How Might We“-Frage formuliert und mit der Ausarbeitung des Onboarding-Konzepts begonnen:
“„Wie können wir ein ansprechendes und informatives Onboarding für WELT News App-Nutzer und neue WELTplus-Abonnenten schaffen, das die wichtigsten Funktionen vorstellt, ohne sie zu überfordern?“
Um Verwirrung zu vermeiden, nenne ich das Onboarding für neue Nutzer „App-Onboarding“ und das für WELTplus-Abonnenten „Plus-Onboarding“.
Wesentliche Onboarding-Schritte
Ich habe eine User Journey entwickelt, die folgende Schlüsselpunkte beinhaltete:
- Eine App-Tour, die die Hauptfunktionen zeigt
- Ein Anmelde-/Registrierungsbildschirm
- Ein progressives Onboarding, das bei Bedarf die besten Funktionen zeigt.
- Ein Premium-Onboarding für WELTplus-Abonnenten
Während der Arbeit fiel auf, dass sich die Onboarding-Triggers von App und Plus überschneiden, was Probleme beim Timing verursachte. Abonnements konnten jederzeit erfolgen: während der Registrierung, beim ersten Plus-Artikel oder auch Monate nach dem Download. Der User Flow zeigte, warum das App-Onboarding nicht mit dem Plus-Onboarding in Einklang stand. Ich nutzte diese Erkenntnisse, um den Stakeholdern meine Vorschläge zu präsentieren.
Der oben dargestellte User Flow zeigt einen möglichen Weg, wie Nutzer auf die App und die dazugehörigen Bildschirme stoßen könnten. Er verdeutlicht auch, warum das Onboarding der App nicht mit dem empfohlenen Onboarding übereinstimmt, das ich vom Plus-Team erhalten habe. Ich habe dieser User Flow genutzt, um meine Argumentation bei der Präsentation meiner Vorschläge an die Stakeholder zu untermauern.
Nutzerfreundliches Design
Nach dem Stakeholder-Check-in kam ich auf ein einheitlicheres Konzept, bei dem die App-Onboarding-Bildschirme priorisiert wurden, während das Plus-Onboarding, das zu einem Rundgang wurde, dem Nutzer erst nach dem "Abschluss" des App-Onboardings angezeigt wird.
Dieser User Flow war verfeinert, fühlte sich aber dennoch überwältigend an. Angesichts der zahlreichen Möglichkeiten, wie Leser mit unserer App interagieren, würden sie bei Umsetzung dieses Konzepts auf fast jedem Bildschirm mit einem neuen Informationsstück konfrontiert, was das erste Erlebnis aufgrund von Informationsüberflutung ruinieren könnte. Eine schnelle Guerilla-Testing bestätigte meine Annahme, und ich entschied mich, den Fluss so anzupassen, dass Nutzer immer einen Zwischenbildschirm zwischen zwei Onboarding-Hinweisen begegnen, ohne neue Informationen. Der nachfolgende Entwurf erwies sich als hilfreiches Hilfsmittel, um diesen umfangreiche User Flow zu überblicken.
Basierend auf diesem Entwurf entwickelte ich das vollständige Onboarding-Konzept, das sowohl das funktionsbezogene Onboarding als auch die Vorteile des Plus-Abonnements zeitgerecht präsentiert.
Bitte beachten: Dieser User Flow zeigt einen Fall, in dem ein neuer Leser zum ersten Mal mit der App interagiert und sich erst anmeldet, nachdem er eine gewisse Zeit mit dem Durchstöbern und Lesen von Artikeln verbracht hat.
Feedback sammeln und verbessern
Nachdem das Konzept von den Stakeholdern akzeptiert wurde, war es höchste Zeit für Tests! Begleitet von unserer Nutzerforscherin führte ich eine Remote User Feedback Coffee mit 5 WELT-Lesern durch. Wir präsentierten das Onboarding-Konzept in einem klickbaren Prototyp-Format, um ihre ersten Eindrücke zu gewinnen, ihr Feedback zu sammeln und herauszufinden, ob sie es verstanden.
Unsere Testteilnehmer zeigten ein klares Verständnis sowohl des App-Onboardings als auch des WELTplus-Onboardings. Ihr Feedback war positiv, mit nur minoren, konstruktiven Anmerkungen. Ein Teilnehmer äußerte den Wunsch nach einem gewissen Maß an Anpassung als Teil des Onboarding-Erlebnisses. Er war der Meinung, dass die Möglichkeit, Themen von besonderem Interesse auszuwählen, ihre erste Interaktion verbessern könnte. Wir fanden diese Idee gut, setzten sie jedoch auf die Warteliste, da wir die geschäftlichen Bedürfnisse zu diesem Zeitpunkt berücksichtigten.
Abschließende Schritte und Übergabe
Nach der Präsentation der verfeinerten Onboarding-Konzepte an die Stakeholder war die Resonanz positiv, wobei die Schlüsselfaktoren des Designs stark mit den Zielen des Projekts übereinstimmten. Die vorgeschlagenen Konzepte sprachen die Schmerzpunkte der Nutzer effektiv an und passten nahtlos zu den geschäftlichen Anforderungen. Mein Konzept wurde an den UI-Designer unseres Teams übergeben, wo es die Transformation von der Idee zum greifbaren Design durchlief.